3 Monate (oft) in Ketose - Teil 3: Erfolge, Rückschläge & Hilfsmittel

Vorteile
Ich tue mir unheimlich schwer mit dem Abnehmen. Ohne strenge Diät geht bei mir gar nichts. Die Keto-Diät hat mir geholfen, eine wirkungsvolle Ernährungs-Umstellung über einen längeren Zeitraum durchzuziehen.
Wer ernsthaft eine Ketodiät macht, wird sehr viel über seinen eigenen Körper lernen und auch nach einer solchen Diät Lebensmittel und deren Wirkung (nicht nur auf das Gewicht, sondern auf den ganzen Körper) viel besser einschätzen können.
Man benötigt hohe Konzentration und Durchhaltevermögen, gerade am Anfang, erzielt aber Ergebnisse wie mit keiner anderen Diät.

Nachteile
Ich persönlich fand mich nur begrenzt zu sozialen Situationen fähig und ich hatte auch wenig Lust, ausgelassene Abendessen zu besuchen.
Gerade am Anfang, wenn der Körper sich noch nicht in einer ausreichenden Ketose befindet, ist man wirklich schwach. Bei der Keto-Diät cheaten ist stark kontraproduktiv und man erzielt nur einen kleinen Teil des möglichen Wirkungsgrads.
Man muss die Diät durchziehen und sich wirklich einschränken, gerade was Alkohol betrifft.

Ketone messen mit dem KetoScan mini
Während meiner dreimonatigen Keto-Diät war mein wichtigster Helfer der KetoScan mini. Mit Blut- oder Urin-Tests hätte ich das Projekt vermutlich nicht durchgezogen, und andere präzise Atem-Messgeräte für Ketone gibt es derzeit nicht auf dem Markt.
Der KetoScan mini hat sich als grundzuverlässig erwiesen, mit einer Ausnahme: nach dem Alkohol-Konsum steigt der gemessene Ketosewert stark in die Höhe. Das ist kein Messfehler, die gemessenen Ketone stammen hier aber nicht aus der Fettverbrennung. Bei der Ketose entsteht dasselbe Gas wie beim Alkoholabbau: Aceton, das einfachste alle Ketone.
Wer Alkohol konsumiert hat, kann am nächsten Tag den KetoScan mini getrost liegen lassen, denn der Wert wird nicht stimmen. Die Messergebnisse sind zu hoch und fallen erst dann, wenn der Körper mit dem Alkoholabbau fertig ist (leider dauert das viel länger als das Erreichen von 0,0 Promille).

Erstaunt war ich, wie empfindlich und fragil der Zustand Ketose doch ist. Man braucht eine relativ starke Ketose, um einen ordentlichen Gewichtsverlust zu erreichen (mindestens 15 gemessene ppm beim KetoScan mini, besser noch 20 bis 35 ppm). Aber nur ein ganz kleiner Anteil an falscher Ernährung reicht, um die Ketose des Körpers zu beenden. Bei mir waren das ca. 20 Gramm Kohlehydrate pro Mahlzeit. Das sind lediglich 80 Kilo-Kalorien, die aber gleich ein bis zwei Tage Fettverbrennung zunichtemachen! Ich war erstaunt, wie sensibel der Körper hier ist.

Was wird sonst noch benötigt?
Ohne Erfolg in Kennzahlen hätte mich die Motivation verlassen – Dokumentation ist Pflicht. Am besten mit einer App, die möglichst viele Parameter abdeckt, z.B. Samsung Health. Auch die KetoScan App dokumentiert die Basics wie Ketose-Wert, Gewicht oder Körperfett.
Neben dem KetoScan mini empfehle ich die Anschaffung einer Segment-Körperfettwaage von Tanita. Insbesondere denjenigen, die auch ihre Muskelmasse erhöhen wollen bzw. die Keto-Diät mit Training kombinieren.
Unverzichtbar ist auch eine gute Zahnpasta. Das, was von vielen Keto-Influencern als „fruchtiger Geruch im Mund“ bezeichnet wird, ist für das nächste Umfeld alles andere als angenehm.
Ich empfehle Rückschläge miteinzukalkulieren, sie aber möglichst zu vermeiden. Kleine Rückschläge machen ganze Etappen zunichte und der ganze Keto-Prozess beginnt wieder von vorne (wobei man viel schneller wieder in der Ketose befindet als jemand, der noch keine Erfahrung mit Keto-Diäten sammeln konnte).

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